Verlust und Neubeginn

„Die Neugestaltung der Kuranlagen ist für die Zukunft Bad Neuenahrs von zentraler Bedeutung”

 

„Die Neugestaltung der Kuranlagen ist für die Zukunft Bad Neuenahrs von zentraler Bedeutung”, mahnen in einem offenen Brief an die Stadtverwaltung und den Stadtrat von Bad Neuenahr-Ahrweiler der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, der Bund Deutscher Architekten, der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland, Europa Nostra Deutschland, ICOMOS Deutschland, der Verband Deutscher Kunsthistoriker, die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL), der Arbeitskreis Historische Gärten in der DGGL, Vertreter des Rheinlands aus dem Lenkungskreis „Bauhaus 100 im Westen“, Hochschulvertreter, das Institut „Moderne im Rheinland“ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.

Mit ihrem Schreiben möchten die Organisationen, die sich zum Teil bundesweit für Baukultur, Denkmalschutz und Denkmalpflege engagieren, die Stadt angesichts des besorgniserregenden Zustands der heutigen Brache, an der noch vor kurzem „die historisch wertvollen Bauten aus der frühen Moderne“ standen, zu einem Architekturwettbewerb auffordern. Dies sei sie sich und ihren Besuchern „als Kurort von nationaler und internationaler Bedeutung und angesichts der städtebaulichen und kulturhistorischen Bedeutung des Neubaus“ schuldig. Der Wettbewerb solle „angemessene Beiträge zu einer Neuordnung und Neubebauung des Geländes liefern“. Dabei sei „die wichtige Wechselbeziehung zwischen der Architektur und den Parkanlagen“ zu berücksichtigen. Dem vorliegenden durchaus qualitätvollen Entwurf fehle „die Gesamtschau des Ensembles von Gebäude und Parklandschaft“.

Es sei unverständlich, dass „die Kurparkbauten und die ihnen zugrundeliegenden gestalterischen Konzeptionen an entscheidender Stelle überhaupt keine Rolle gespielt“ hätten, „zumal in Zeiten, in denen denkmalgeschützte Bauten ganz selbstverständlich als ein zentraler Baustein für die organische und identitätsstiftende Weiterentwicklung unserer Städte angesehen und wertgeschätzt werden“. Als Vorbilder verweisen die Denkmalschützer „auf Städte wie Bad Nauheim und Bad Ems und deren sensiblen Umgang mit dem Bau-Erbe“.

Die Experten schließen ihren Aufruf mit der durchaus modernen und zukunftsweisenden Forderung, dass „die Einheit von Architektur und Parklandschaft bzw. ihre wechselseitige Beziehung“, die die bezwingende Idee der vormaligen Bauten von Herman Weiser gewesen sei, „auch in den Neubauten eine Revitalisierung“ verdiene. Dazu bieten die Organisationen der Stadt ihre „volle Unterstützung“ an.

Quelle: https://www.denkmalschutz.de/presse/archiv/artikel/verlust-und-neubeginn.html

Jahresrückblick 2019

Liebe MitstreiterInnen und Mitstreiter,

das Jahr nähert sich dem Ende und – wer hätte nach so vielen Jahren leidenschaftlichen Engagements daran geglaubt, dass dieses Thema jemals an diesen Punkt käme – mit dem Jahreswechsel endet auch leider, leider unser Engagement um den Erhalt der Kurparkliegenschaften (nicht, was die Neugestaltung angeht).

Ein Blick zurück

Ein Abriss der Kurparkliegenschaften ist nicht mehr zu stoppen.

Wie wir inzwischen erfahren haben, sind alle unsere Bemühungen, doch noch Alternativen zum Abriss zu finden und eine Sanierung der Bauten in die Wege zu leiten, zunichte geworden.Es wäre naheliegend zu sagen, „wir haben die Schlacht verloren“. Aber das ist nur bedingt richtig. Zwar ist es uns trotz Vernetzung mit hochkompetenten und hochengagierten Fachleuten und Institutionen und trotz intensiver Medienarbeit nicht gelungen, die Bauten zu retten. Richtig ist aber auch, dass wir in den langen Auseinandersetzungen manche fragwürdige Entscheidung aufgedeckt haben: die rechtlich unklare Rolle des Denkmalbeirates Reinland-Pfalz, der sich sehr für eine Prüfung der Sanierbarkeit eingesetzt hat, dann die voreilige Abrissgenehmigung und auch eine unausgewogene Planung für den Neubau und dessen Finanzierung.

Es ist uns ein enger Schulterschluss zwischen denen, die sich für eine Erhaltung des kulturellen baulichen Erbes unserer Stadt einsetzen. Wir sind zuversichtlich, dass dieses Netzwerk auch weiterhin hält und dazu beiträgt, die Stimme der BI in den kommenden Diskussionen zur Stadtgestaltung zu stärken.

Dank dieser (notwendigen) Schwerpunksetzung gingen andere Aktivitäten, wie Sie sie gewohnt waren, unter. Es gab weniger Stadtrundgänge und weniger Exkursionen. Auch eine stadtpolitisch angeregte Auseinandersetzung zum Thema Erhaltungssatzung, für die sich ja alle Fraktionen bei unserer Veranstaltung im Hotel Goldener Anker vor der Kommunalwahl (Sie erinnern sich?) leidenschaftlich ausgesprochen haben, konnten wir nicht weiter verfolgen.

Der Blick nach vorne

In diesem Sinne, werden wir uns gleich zu Beginn des Jahres neu sortieren und die Akzente etwas anders setzen. Dafür können wir auf die Unterstützung von einigen von Ihnen zurückgreifen – sie haben nach dem letzten Aufruf ihre Bereitschaft bekundet, engagiert mitzugestalten. Danke. Wir kommen auf Sie zu!

Unser Jahr beginnt bei uns klassisch mit einem Neujahrsempfang – der stets einen besonderen Akzent setzt. Auch für 2020 hatten wir eine tolle Idee, die wir aber nach näherer Absprache mit den Hauseigentümern auf den Sommer verschieben mussten. Lassen Sie sich überraschen.

Nun brüten wir was Neues aus:

Wann, wie, wo – erfahren Sie zwischen den Jahren.

Bis dahin wünschen wir Ihnen und Ihren Lieben gesegnete Weihnachtstage und alles Gute für das kommende Jahr,

Ihr Leitungsteam der BI (alph)

André Gerth, Jürgen Hambrink, Markus Hartmann, Karl Heinen, Jürgen Lorenz, Marion Morassi

Bad Neuenahr, Dezember 2019

 

Städte gehören weder Politikern noch den Investoren

 

Lebhafte Diskussionen bei Podium zur Stadtgestaltung 

 

Dass die massiven baulichen Veränderungen in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler die Gemüter der Bürgerinnen und Bürger bewegen, bewies die Zahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der Podiumsdiskussion „Wie wollen wir morgen leben?“. Die BI „lebenswerte Stadt“ hatte hierzu eingeladen. Über 100 Menschen drängten in den Saal, der aus allen Nähten platzte; Zuhörer mussten sich im Treppenhaus auf die Stufen setzen, belagerten Fensterbänke oder kauerten auf der Erde. Die Stimmung im Saal war gespannt und konzentriert. 

 

„Sind Sie bereit, historische Bausubstanz zu erhalten?“ fragte Moderatorin Constanze Falke die sieben Spitzenkandidaten sehr direkt und unverblümt. Diese vertraten die aktuell im Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler vertretenen Parteien. Sie alle erkannten die Notwendigkeit, dass vor allem der Stadtteil Bad Neuenahr umgehend vor weiteren  Abrissen geschützt werden müsse, um nicht vollends jedwede Attraktivität einzubüßen. Allesamt befürworteten sie Erhaltungssatzungen für den Stadtteil Bad Neuenahr. 

 

Zuvor hatte Dr. Marian Klepper, Jurist aus Düsseldorf und Fachmann des Baurechts, knapp und präzise diverse Instrumente mit all ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt. Darin wurde deutlich: Herr des Stadtbildes ist und bleibt der Stadtrat. Und das einfachste Instrument, das eigentlich nur guten Willen und Bereitschaft für den Erhalt von Historie und des Milieus braucht, ist die Erhaltungssatzung.

 

Klepper untermauerte sein Plädoyer für einen Stadtrat, der die Zukunft der Stadt nicht Investoren und Wirtschaft überlässt mit einem Zitat der „Charta von Leipzig“ aus dem Jahr 2007. Dort formulierten Bauminister: Die Städte gehören weder den Politikern und Verwaltungen noch den Investoren. Alle, die für die Gegenwart und die Zukunft der Städte verantwortlich sind, müssen sich engagieren: Bürgerinnen und Bürger, Politiker und Verwaltungen, Wirtschaft und gesellschaftliche Organisationen.

  

Constanze Falke, Kunsthistorikerin, Denkmalpflegerin und Mitbegründerin der „Werkstatt Baukultur Bonn“, machte die Nagelprobe. Charmant und wohlwollend erfragte sie die Vorstellungen hiesiger Kommunalpolitik und legte die Finger in die Wunden: Warum wurde hier soviel abgerissen? Ist dort etwas Besseres und Passendes entstanden? Und was könnte Bad Neuenahr für sie und ihre junge Familien attraktiv machen? Die Antworten der Spitzenkandidaten fielen recht unterschiedlich aus:

 

Die Grünen konnten von ihren Erfahrungen mit dem Instrument der Erhaltungssatzung berichten. Sie haben es für einen vorgesehenen Milieuschutz bereits bemüht. Sie möchten jedoch zukünftig die Nutzung in einen Prozess eingebettet sehen, in dem die Bevölkerung sich damit auseinandersetzt, was ihre Stadt lebenswert macht. 

 

Ähnlich argumentierte die WÄHLERGRUPPE JAKOBS. Für sie ist der Erhalt der Historie und ein wertschätzender Umgang mit stadtbildprägenden Bauten eine Grundhaltung. Denn diese machen die Stadt lebenswert und auch für Familien und Gäste attraktiv. 

 

Die stärksten Fraktionen im Stadtrat, CDU und SPD, verwiesen darauf, dass in der Stadt einige Baugebiete für junge Familien erschlossen werden. Ein Versuch eine hohe Anzahl von Gebäuden unter Denkmalschutz stellen zu lassen, sei gescheitert. Zurecht merkte Falke an, dass– wie von Klepper dargelegt – Denkmalschutz und Erhaltungssatzung zwei Paar Schuhe seien. Wenn ein Wille da sei, Gebäude zu erhalten, sei dies problemlos möglich.

 

Die SPD erwähnte, dass sie im geplanten Neubaugebiet in der Piusstraße immerhin durchgesetzt habe, dass 25% des entstehenden Wohnraumes als Sozialwohnungen zur Verfügung stehen.

  

Schwer tat sich hingegen die FDP mit Auflagen und Bausatzungen. Sie erschwerten bauliche Vorhaben. Angesichts eines Beispiels aus dem Publikum, bei dem rücksichtslos und renditeträchtig ein Haus überdimensioniert in die Bestandsbebauung hineingestanzt werden soll, musste sie jedoch einräumen, dass Satzungen wohl doch manchmal sinnvoll sind. Die Freie Wählergemeinschaft betonte, dass ihr beim Erhalt historischer Bausubstanz die Finanzierbarkeit ein wichtiges Anliegen sei. 

 

DIE LINKE blickte kritisch auf den Stadtrat. Er solle mehr das Wohl der Bürger im Blick haben und entschieden für deren Belange eintreten, aber auch nachhaltig mit dem eigenen „Tafelsilber“ – Grundstücke und Bauten – umgehen. Seiner Kritik, der Stadtrat nicke zu viel ab, was der Bürgermeister vorschlage, widersprach die CDU entschieden - und erntete viele Lacher.

 

Überhaupt machten Rückmeldungen aus dem engagiert mitgehenden Publikum deutlich, dass viel Unmut in der Bevölkerung über die aktuelle Stadtpolitik herrscht. Das bestätigt das Stimmungsbild, das die BI lebenswerte Stadt an Infoständen bei „Rund ums Ei“ einfangen konnte.

  

Mit diesem Podium der Spitzenkandidaten hat die BI „lebenswerte Stadt“, die sich mit vielfältigen Aktionen für eine behutsame Stadtgestaltung einsetzt, einen wichtigen Akzent im Kommunalwahlkampf gesetzt. Sie wird die Themen Stadtbild und Erhaltungssatzung auch weiterhin verfolgen. 

 

Infothek 01: Wer hat mitdiskutiert?

 

Am Podium nahmen teil: Christoph Kniel, CDU; Werner Kasel, SPD; Wolfgang Schlagwein, Bündnis90/Die Grünen; Engelbert Felk, Freie Wähler; Rainer Jakobs, WÄHLERGRUPPE JAKOBS; David Jacobs, FDP; Wolfgang Huste, DIE LINKE; Moderatorin: Constanze Falke; Referent: Dr. Marian Klepper; Organisation: BI „lebenswerte Stadt“ 

 

 

 

Infothek 02: Was ist eine Erhaltungssatzung?
Sie ist der „kleine Denkmalschutz“. Er ist unkompliziert und einfach zu handhaben und wird vom Stadtrat beschlossen. Ein genau abgegrenztes Quartier, ein Straßenzug oder ein Viertel, soll „so“ bleiben, wie es ist, weil es (baukulturell) ein geschichtliches Zeugnis darstellt oder prägend ist. Oder (Milieu) weil eine bestimmte Bevölkerungsstruktur bedroht ist. Diese Satzung stellt einen Schutz dar. Zukünftige verändernde Maßnahmen sind möglich, müssen nun aber unter den in der Satzung benannten Kriterien ausgehandelt werden.

 

 

 

 

Ein Heilbad zerlegt sich selbst!

 

Statt im Jubiläumsjahr der Bauhausarchitektur das eigene Kurensemble aus der Zeit der Klassischen Moderne nach alten Plänen zu sanieren, will die Stadt Bad Neuenahr die Zeugnisse einer gepflegten Badekultur dem Erdboden gleichmachen. Die Abrissgenehmigung wurde gerade erteilt.

Das Bauensemble sollte erhalten bleiben, das forderten im Sommer 2018 bedeutende nationale Denkmalschutzorganisationen erfolglos in einem öffentlichen Appell gegen die Entscheidung der Landesdenkmalbehörde.

 

Bad Neuenahr mit seiner Geschichte als Heil- und Kurbad verstümmelt sich selbst, wenn es weiterhin ignoriert, was an Flair und Originalität „baden geht“, zumal die Landesgartenschau dieses Kurviertel so besonders glanzvoll inszenieren könnte. Heute schon zieht es viele Touristen magnetisch ins Kurviertel.

 

Sind sie nun marode oder sind sie es nicht? Lohnt sich eine Sanierung der einzigartigen Kuranlagen aus der Zeit der Klassischen Moderne in Bad Neuenahr oder nicht?

Die Finanzen sollten bei solch gewichtigen Entscheidungen für der wider Erhalt von baukulturellem Erbe nicht die alleinige Rolle spielen – doch sie tun es. Zumal nun auch der potentielle Investor abgesprungen ist und bis zur Landesgartenschau 2022 ehrgeizige Pläne verwirklicht werden wollen.

Sanierung rechnet sich! sagt Bauingineur Dr. Rainer Hempel und er schließt sich damit einem Appell bedeutender nationaler Denkmalschutzorganisationen vom Sommer 2018 an.

 

Über den möglichen Erhalt der Kuranlagen sprach die Kulturjournalistin Ute Pauling mit Prof. Dr. Rainer Hempel vom Institut für Tragwerksforschung und -entwicklung.

Professor Dr. Ing. Rainer Hempel rät dringend dazu, ein Sanierungsgutachten zu erstellen und attraktive Fördermittel in Anspruch zu nehmen.

 

1. Sie beschäftigen sich speziell mit Tragwerksforschung, haben selbst viele denkmalwürdige Bauten vor dem Abriss bewahrt. Die alles entscheidende Fragen in Neuenahr: Ist das Kurensemble zu retten?

Natürlich ist das Ensemble zu retten. Man muss es wollen und bereit sein Kompromisse einzugehen. Ich schlage eine „schlanke Sanierung“ vor. Dann bleibt es überschaubar und dieses herausragende Bauensemble bleibt erhalten.

 

2. Was verstehen Sie unter „schlanker Sanierung“?

Schauen Sie: zum einen sind bei einem Baudenkmal heutige Anforderungen auf Neubauniveau nicht zwingend. Und zum anderen sollte ein Bau nach der Sanierung auch nicht wie ein Neubau aussehen, denn sonst wäre die Sanierung verfehlt und die Kosten lägen ebenfalls auf Neubauniveau.

Aber man könnte nachträgliche Dachaufbauten und abgehängte Decken, wie sie in den Kuranlagen in Bad Neuenahr als Ballast auf die Tragkonstruktion wirken, rückgebauen. Allein dadurch erhöht sich die Standsicherheit um etliche Prozente. Ich rede hier von einer „relativen Standsicherheit“, einem Spezialgebiet von mir.

 

3. Gegen berechtigte Ängste – ich erinnere an die Beethovenhalle in Bonn -, ein Objekt wüchse dem Bauherrn schnell über den Kopf, haben Sie ein Rezept:

Die Sanierung der Kurparkbauten ist gut zu händeln. Sie kann in mehreren, auch kleinen, überschaubaren Bauabschnitten durchgeführt werden, und nach Dringlichkeit zeitlich und somit auch finanziell gestreckt werden.

Mit ca. 80 % der vorhandenen finanziellen Mittel für den ersten Bauabschnitt beginnt man mit dem wichtigsten Gebäudeteil. Damit ist sichergestellt, dass dieser Bereich zeitlich und auch finanziell nicht aus dem Ruder läuft und man sich zur LaGa nicht blamiert.

Je nach Finanzkraft folgen weitere Abschnitte. Mit diesem Verfahren behält man generell die Kontrolle. Ich bezeichne dieses Verfahren als „schlanke Sanierung“. Sogar Planungsänderungen sind einfach und nicht ruinös.

 

4. Wie zuverlässig kann ein Sanierungsgutachten sein?

Ich empfehle eine systematische Vorgehensweise, wie man es vom Arzt kennt: Anamnese, Diagnose, Therapie:

Anamnese bedeutet die ursprünglichen Baupläne stichprobenartig mit dem Ist-Bestand zu vergleichen. Sie glauben gar nicht, was wir dort alles entdecken. Da werden beispielsweise schon in der Bauphase Aufzüge verlegt oder Treppenhäuser verändert. Das ist alles wichtig wegen der Statik.

Diagnose bewertet dann. Sie blickt auf die Schäden, deren Ursachen und Auswirkungen. Das ist doch klar: nur wenn die Schadensursachen behoben werden, ist eine nachhaltige Sanierung möglich.

Hier gilt es Planungsalternativen, verbunden mit Kostenschätzungen und groben Terminplänen zu erarbeiten.

Und dann kommt die Therapie – die Heilung: Die muss umsichtig geplant werden. Das ist die Voraussetzung für das Gelingen und Nachhaltigkeit.

Am Beispiel Beethovenhalle in Bonn wird deutlich wie man ohne Anamnese ins Verderben läuft. Da kommt es zu bösen Überraschungen. Hier wurde ein Gesamtauftrag erteilt, der ohne Anamnese und Diagnose durchgeführt wird.

 

5. Viele glauben dem Märchen: Neubau ist gut und kalkulierbar. Sanierung ist ein Fass ohne Boden. Wie schätzen Sie das ein?

Generell ist eine Sanierung immer ein Unternehmen, das viele unterstützen: Potente Geldgeber sind hier in diesem Fall – die Zusagen liegen vor – die Wüstenrotstiftung, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, und viele andere.

Meine persönliche Erfahrung: Je exakter dieser Antrag den Förderzielen der jeweiligen Stiftung entspricht, desto höher die Förderquote. Eine solche strategische Vorgehensweise kann bis zu 80% der Finanzierung ausmachen! Anders als beim Neubau.

 

6. In Bad Neuenahr ist die Abrissgenehmigung gerade erteilt worden. Welche Nachteile hätte ein Abriss?

Das kann sich jeder Bauherr ausrechnen: Die Kosten werden enorm! Ein Abriss erzeugt hohe Kosten, weil u.a. auch Altlasten und Schadstoffe behutsam rückgebaut, entsorgt und deponiert werden müssen. Die Baustelle/Baugrube muss wieder verfüllt werden. Nicht unerheblich ist zudem der Aufwand für eine Gartengestaltung. Und falls später doch noch gebaut werden soll, muss alles erneut rückgebaut werden – im Prinzip wird bei einem Neubauprojekt nur Geld auf Kosten des Steuerzahlers vernichtet. Wo soll da eine Ersparnis sein?

Und last but not least wird ein wertvolles Objekt der Klassischen Moderne unwiederbringlich zerstört. Nachfolgende Generationen werden die Ignoranz gegen unsere Kunst- und Kulturgüter nicht verstehen.

 

7. Wären Erhaltung und/ oder auch Rekonstruktion noch in der Zeit bis zur Landesgartenschau 2022 möglich?

Mit einer „schlanken Sanierung“ wären zumindest einige Gebäudeteile soweit herzurichten, dass sie für Veranstaltungen genutzt werden könnten. Sollte sich eine Fertigstellung verzögern, kann das Thema „Work in Progress“ ein Zeichen für die Kurstadt setzen und das landesweite Interesse durch kulturelle Veranstaltungen mit Spendengalas verstärkt werden. Entscheidend ist es, ein Bewusstsein für die Qualität der Kuranlagen zu schaffen und eine Identifizierung mit der künftigen Nutzung.

 

 

 

 

 

Prof. Dr. Ing. Rainer Hempel

Leiter des Institut für Tragwerksforschung und –entwicklung in Bonn

 

Einige Beispiele für seine gelungenen Sanierungsobjekte:

Hessische Landesbank, Frankfurt

Gerling Quartier, Köln

Gerlinghochhaus, Köln

Allianzzentrale, Köln

Lokhalle, Göttingen

Science-Center Bad Hersfeld,

Museum Windstärke 10, Cuxhaven

Berliner Allee 22, Düsseldorf

u.v.m.

 

Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt offenen Brief an den Stadtrat und Bürgermeister Guido Orthen

 

BAD NEUENAHR. Mit Blick auf die am heutigen Montagabend stattfindende Stadtratssitzung, in der es um die Bebauung des Bad Neuenahrer Kurparks geht, meldet sich erneut die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit Sitz in Bonn zu Wort.

Sie unterstützt einen offenen Brief an den Rat der Kreisstadt und an Bürgermeister Guido Orthen zum Schutz der Kuranlagen. Diesen Brief hatten am Freitag Professor Matthias Müller für den Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Gutachter Professor Rainer Hempel, Professor Andreas Denk von der Technischen Hochschule Köln, Herlind Gundelach für den Bund Heimat und Umwelt in Deutschland sowie Martin Bredenbeck für den Verband Deutscher Kunsthistoriker unterzeichnet. Für die DSD firmierte ihr Vorstand, Steffen Skudelny. Hatten führende Organisationen der Denkmalpflege bereits im August 2018 in einem öffentlichen Appell die Erhaltung und Ertüchtigung der Kuranlagen aus den 1930er Jahren an der Ahr gefordert und unterstützt (der GA berichtete), erinnert das Schreiben an das Angebot materieller und ideeller Hilfe von Seiten der Unterzeichner.

Mit Blick auf die Sitzung appellieren die Unterzeichnenden nochmals „im Lichte der kulturellen Bedeutung und der möglichen Lösungen für eine Sanierung“ keinen Abriss zu beschließen. Ein solcher Beschluss wäre umso unverständlicher, als derzeit keine Option für einen Neubau vorliege und damit „der Verlust eines bedeutenden Denkmals der Kulturgeschichte, der Kunstgeschichte und nicht zuletzt der Stadtgeschichte Bad Neuenahrs zugunsten einer grünen Wiese“ drohe.

Für die Unterzeichner des offenen Briefes, so die DSD-Pressemeldung, sei der einzig sinnvolle nächste Schritt die Erstellung eines Sanierungsgutachtens. Auf dessen Grundlage könne „ein Prozess angestoßen werden, der die Akquise finanzieller Mittel ebenso einschließt wie die konstruktive Vermittlung der Sanierung und Ertüchtigung dieses Kulturerbes an eine breite Öffentlichkeit“.

Schließlich, so endet der Brief, sei mit Blick auf die Landesgartenschau im Jahr 2022 „eine nicht abgeschlossene Sanierung kein Defizit, sondern im Gegenteil ein Zeichen des verantwortungsvollen Umgangs mit dem architektonischen Erbe für die Zukunft der Stadt und der Region“. mm

Viele Grüße

SWR Aktuell

Investor überraschend abgesprungen

Ärger um Kurgebäude in Bad Neuenahr-Ahrweiler

 

Bad Neuenahr-Ahrweiler plant für die Landesgartenschau 2022 einige Gebäude im Kurpark abzureißen und neuzubauen. Jetzt wurde bekannt, dass der Investor von dem Projekt zurückgetreten ist.

Bis zur Landesgartenschau 2022 sollen nach Angaben von Bürgermeister Guido Orthen (CDU) unter anderem der Konzertsaal, die Heilwasserausgabe, die Touristeninformation und der Lesesaal in Bad Neuenahr-Ahrweiler neu gebaut werden. Die Neugestaltung der Kurparkgebäude sollte eigentlich die Aktiengesellschaft Bad Neuenahr als Investor übernehmen. Wie die Stadt allerdings am Montag mitteilte, sei die Aktiengesellschaft von dem Vorhaben zurückgetreten. Darüber sei die Stadtspitze bereits Anfang des Jahres informiert worden.

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Finanzierung und Zeitplan für Neubau unklar

Zurzeit prüfe die Stadt deshalb, wie sie den geplanten Neubau der Kurparkanlagen bis zur Landesgartenschau zum Teil noch umsetzen kann. Die alten öffentlichen Gebäudeteile sollen dafür bis auf die unter Denkmalschutz stehende Konzertmuschel abgerissen werden. Pläne für die Neubauten würden zurzeit überarbeitet. Die Finanzierung und der Zeitplan für den Umbau sind nach Angaben der Stadt aber noch unklar. Deshalb sei auch die Öffentlichkeit bislang nicht über die Pläne informiert worden.

Abriss bis zur Landesgartenschau steht für Stadt fest

Statiker haben nach Angaben der Stadt noch einmal bestätigt, dass die alten Gebäude in den Kurparkanlagen marode seien. Deshalb sollen sie in jedem Fall bis zur Landesgartenschau abgerissen werden. Die Genehmigung dafür liegt bereits vor. Eventuell würden zur Gartenschau auch nur vorübergehend provisorische Gebäude aufgestellt, so der Bürgermeister.

Kurparkanlagen Bad Neuenahr-Ahrweiler (Foto: SWR)

Dieses Gebäude aus den 70er Jahren soll nun doch stehen bleiben, nachdem der Investor für die Neugestaltung des Kurparks das Projekt Anfang des Jahres aufgegeben hat. Bild in Detailansicht öffnen

Kurparkanlagen Bad Neuenahr-Ahrweiler (Foto: SWR)

Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler plant, die öffentlichen Gebäudeteile im Kurpark bis zur Landesgartenschau 2022 abzureißen und wenn möglich selbst neu zu bauen. Der geplante Investor ist Anfang des Jahres abgesprungen. Bild in Detailansicht öffnen

Kurparkanlagen Bad Neuenahr-Ahrweiler (Foto: SWR)

Der Konzertsaal und andere Gebäude sind laut Gutachtern der Stadt so marode, dass sie nicht mehr zu retten sind. Die unter Denkmalschutz stehende Konzertmuschel soll bleiben. Bild in Detailansicht öffnen

An vielen Stellen im Kurpark bröckelt der Beton. Bild in Detailansicht öffnen

Mit Gittern sind die verfallenen Wandelgänge teilweise abgesperrt. Netze verhindern, dass der Putz auf den Boden fallen kann. Bild in Detailansicht öffnen

Stützen verhindern im Konzertgebäude den befürchteten Zusammenbruch. Bild in Detailansicht öffnen

Vertreter der Bürgerinitiative "Lebenswerte Stadt" wollen die Gebäude im Bauhausstil aus den 30er Jahren wegen ihrer Einmaligkeit in Rheinland-Pfalz teilweise erhalten. Bild in Detailansicht öffnen

Dieses Gebäude aus den 70er Jahren soll nun doch stehen bleiben, nachdem der Investor für die Neugestaltung des Kurparks das Projekt Anfang des Jahres aufgegeben hat. Bild in Detailansicht öffnen

Kurparkanlagen Bad Neuenahr-Ahrweiler (Foto: SWR)

Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler plant, die öffentlichen Gebäudeteile im Kurpark bis zur Landesgartenschau 2022 abzureißen und wenn möglich selbst neu zu bauen. Der geplante Investor ist Anfang des Jahres abgesprungen. Bild in Detailansicht öffnen

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Bürgerinitiative fordert Erhalt von Gebäudeteilen

Vertreter der Bürgerinitiative "Lebenswerte Stadt" kritisieren die Abrisspläne. Sie fordern, dass unter anderem Teile der Trink- und der Konzerthalle erhalten bleiben sollen. Ein Sprecher sagte, die Bürgerinitiative habe die Stadt darüber informiert, dass Stiftungen für den Denkmalschutz dann wahrscheinlich den teilweisen Erhalt der Gebäude finanziell unterstützen würden. Vom Bürgermeister heißt es dazu aber, die Stadt könne die Bedingungen für eine solche Denkmal-Förderung nicht erfüllen. Die Gebäude im Bauhausstil aus den 30er Jahren seien inzwischen zu marode.

Zeit bis zur Landesgartenschau wird knapp

Wie die Stadt den Abriss und den Neubau allerdings bis zur Landesgartenschau in drei Jahren schaffen will, ist derzeit noch völlig unklar. Zum einen fehlt es ihr an Geld und einem neuen Investor zum anderen wird langsam auch die Zeit knapp.

FAZ 25.08.2018
FAZ 25.08.2018
Mainzer Allgemeinen Zeitung zur Kuranlage in Bad Neuenahr
Mainzer Allgemeinen Zeitung zur Kuranlage in Bad Neuenahr

RPR1 vom 06.09.2018

Kommentar zur Stellungnahme der Stadt vom 04.07. zu den Kurparkliegenschaften

 

Erster Schritt der Stadt zur Anerkennung des Denkmalschutzes

 

 

 

Bad Neuenahr, der 11.07.18 - Als bemerkenswerte Korrektur bisheriger Aussagen der Stadt zum Denkmalcharakter des Kurparks bewertet die Bürgerinitiative „lebenswerte Stadt“ die jüngste Stellungnahme der Stadtverwaltung, veröffentlich auf der Homepage der Stadt.

 

 

 

Darin räumt diese ein, dass es denkmalrechtliche Auflagen für die Neugestaltung des Kurparks und der Kuranlagen gibt. Dort heißt es: „Insofern gab und gibt es noch zahlreiche Besprechungen und Abstimmungsprozesse seitens der Stadt mit den Denkmalbehörden, um dem wichtigen Anliegen des Denkmalschutzes […] in qualifizierter Weise gerecht zu werden“.

 

 

 

Genau auf diese Notwendigkeit hat die BI in der Vergangenheit immer wieder hingewiesen. Sie begrüßt die nun erkennbare Bereitschaft der Stadt, den Denkmalwert der Anlagen zu respektieren.

 

Unverständlich bleibt allerdings, wieso die Stadt diese Kehrtwende nur verschlüsselt zu erkennen gibt. So spricht sie von einer lediglich „informellen Denkmalzone“. Eine solche Kategorie gibt es im Denkmalschutzgesetz nicht. Auch neuerliche Versuche der Stadt, den Denkmalwert des Parks und der Liegenschaften in Abrede zu stellen, können nicht überzeugen. Geradezu peinlich berührt der Verweis auf ein Gutachten, das seinerzeit von der Stadt den Denkmalschutzbehörden vorgelegt, von der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) jedoch mit klaren Worten zurückgewiesen wurde:„Insgesamt kann man sich bei der Lektüre des Gutachtens nicht des Eindrucks erwehren, dass hier im Interesse des Auftraggebers auf Kosten der fachlichen Neutralität einseitig nach Gründen gegen die Denkmalwürdigkeit des Kurparks gesucht wird. Den Anspruch eines fundierten Gutachtens […] erfüllen seine (= des Gutachters) Äußerungen nicht.“

 

 

 

Unzweifelhaft hat die Denkmalzone Kurgartenstraße Kurbezirk unter Einschluss des Kurparks weiterhin Bestand. Die kürzlich erteilte Antwort des Kultusministeriums – immerhin die oberste Denkmalschutzbehörde in Rheinland-Pfalz – auf eine Anfrage des Abgeordneten Hartenfels bestätigt dies eindeutig.

 

 

 

Vor diesem Hintergrund fordert die BI die Stadt auf, ihrem eigenen Appell zur Sachlichkeit zu folgen und die Faktenlage ohne Vorbehalte zu akzeptieren. Alles andere wird die Verständigung mit dem Denkmalschutz und insbesondere auch den Dialog mit künftigen Investoren erschweren und könnte eine zügige und überzeugende Lösung für das „Herz von Bad Neuenahr“ gefährden.

 

 

 

Für das Leitungsteam der BI

 

Dr. Jürgen Hambrink

 

Kleine Anfrage des MDL Hartenfels zu den Kurparkanlagen Bad Neuenahr


Kleine Anfrage - Antwort der Landesregierung Rheinland-Pfalz


„Es besteht kein Denkmalschutz“

Das sagt die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler zum Kurpark


Leserbrief zum Beitrag: „Stadtrat legt Eckpunkte für Kurparkneubauten fest“ vom 26.04.2018

 

 

 

In diesen Tagen fallen wichtige Entscheidungen rund um die Neugestaltung der Kurparkliegenschaften. Die Zeit drängt, die Weichen für die LaGa, von der sich viele sehr viel erhoffen, wollen gestellt sein. Ausführlich wird von unterschiedlichen Parteien kommuniziert, dass ein Neubau unabdingbar sei. Nicht kommuniziert wird hingegen, dass nicht nur „Faktenignoranten“ und Ewiggestrige einen behutsamen Umgang mit der alten Bausubstanz anmahnen, sondern dies eine der drei Auflagen der Generaldirektion Kulturelles Erbe ist, damit überhaupt umgestaltet werden darf.

 

 

 

Demnach formulierte diese (nachzulesen auf www.lebenswertestadt.jimdo.com), dass

 

1- die Gebäude nach wie vor unter Denkmalschutz stehen. Dieser Schutz wurde nie aufgehoben, noch die Denkmalzone „Kurgartenstraße/ Kurbezirk“.

 

 

 

2- die GDKE, dem folgend, bei einem möglichen Abriss nicht nur den Erhalt der Konzertmuschel erwartet, sondern auch den von weiteren erkennbaren Teilen der historischen Bausubstanz als sogenannte Ankerpunkte! Hier ist keineswegs von einem Totalabbruch die Rede. Offensichtlich erwartet die GDKE einen Teilerhalt.

 

Dies begründet sich in der Tatsache, dass das Gutachten zu den Anlagen eine technische unzumutbare Sanierung für den Keller, aber keinesfalls für die Aufbauten bescheinigt.

 

 

 

3- die GDKE eine zurückhaltende und dem bisherigen Charakter weitgehend entsprechende Bebauung verlangt, sowie eine detaillierte Abstimmung mit den Behörden des Denkmalschutzes. Größe, Höhe und Massivität der immer wieder präsentierten Machbarkeitsstudie wird von vornherein abgelehnt.

 

 

 

Hiervon war in den Statements der Stadtratsfraktionen am vergangenen Montag nichts zu vernehmen.

 

Nun fragt sich die BI: sind diese Auflagen den Fraktionen bekannt?

 

Oder werden sie ignoriert? Und warum werden kompetente und fachlich versierte Informations- und Gesprächsangebote (wie das des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege), die die Suche nach guten Lösungen unter genau diesen Rahmenbedingungen unterstützen wollen, rundweg abgelehnt?

 

Markus Hartmann, BI „lebenswerte Stadt“

 

 

 

 

Kurpark: Chronik der laufenden Ereignisse

nach Akteneinsicht bei der GDKE

 

 

Bei der Durchsicht der Akten zum Schutz bzw. Abriss der Bauten im Kurpark lassen sich drei Komplexe erkennen, die für eine Aufarbeitung des Vorgangs bzw. für den weiteren Umgang mit der Sache relevant sind. Es sind:

 

 

 

  1. Die Frage der denkmalrechtlichen Einordnung der Liegenschaften

  2. Der konkrete Entscheidungsprozess zur Genehmigung des Abrisses

  3. Die mit der Abrissgenehmigung erteilten Auflagen im Hinblick auf eine Neubebauung

 

 

 

Ad 1

 

Der Umgang mit den Liegenschaften im Kurpark ist lange Zeit zwischen der Stadt Bad Neuenahr, der Kreisverwaltung als Unterer Denkmalschutzbehörde sowie der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) als Denkmalfachbehörde strittig gewesen. In den vorliegenden Akten lässt sich nachvollziehen, dass die Stadtverwaltung 2013 eine Neubebauung des Kurparks anstrebte und diese mit der Verbreitung einer Informationsbroschüre forcierte, ohne die Denkmalschutzbehörde zu kontaktieren.

 

Unter Verweis auf die Listung des Kurparks als Denkmalzone in der Denkmalliste des Landes betrieb die GDKE die Konkretisierung der Denkmalzone nach § 8, Abs.3 des Landesdenkmalschutzgesetzes. Dieses sieht vor, dass die Denkmaleigenschaft einer Denkmalzone durch eine Rechtsverordnung festzulegen ist. Da die Untere Denkmalbehörde, gestützt auf ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten von Dahms, dem Antrag nicht stattgeben wollte (siehe Kreisverwaltung 16.12.2013), kündigte die GDKE an, im weiterbestehenden Dissensfall die ADD als oberste Denkmalbehörde anzurufen (siehe GDKE 13.10.2014). Dazu kam es jedoch nicht.

 

Vielmehr wurde in einem Gespräch am 6.2.2015 (siehe Stadtverwaltung 11.3.2015) zwischen GDKE, Kreis und Stadt festgestellt, dass das Verfahren nach § 8, Absatz 3 Satz 1 als erledigt anzusehen sei. Gleichzeitig erklärte die GDKE, dass sie mit dem Abriss der Gebäude einverstanden sei mit Ausnahme der drehbaren Orchestermuschel in der Großen Trinkhalle.

 

Aus den vorliegenden Auszügen aus den Akten ist nicht ersichtlich, auf welche interne Einschätzung diese Erklärung der GDKE zurückgeht. Schließlich verfügte sie über eine eigene Bewertung, die die Denkmalwürdigkeit von Park und Bauten eindeutig als gegeben einschätzte und das Gutachten Dahms als fachlich unzureichend verwarf. Auch ist nicht klar, was zu einer gesonderten Bewertung der Orchestermuschel führte. In der Summe macht sich jedoch die GDKE damit die Einschätzung aus dem Gutachten Dahms zu eigen, das ausschließlich der Orchestermuschel Denkmalwert zubilligte. Die Stadt berief sich fortan regelmäßig auf die nicht gegebene Erhaltungswürdigkeit der Bauten, für die kein Denkmalschutz bestehe. Noch in ihren Erläuterungen zum Antrag auf Abriss (siehe Kreisverwaltung 20.11.2017) erklärte die Stadt weitschweifig ihre Auffassung, dass den Bauten trotz detaillierter Nennung in der Denkmalliste kein Denkmalschutz zukomme. Die Auffassung der GDKE während des Verfahrens war eine andere: Das Verfahren zur Konkretisierung erstreckt sich demnach vorrangig auf die geographische Abgrenzung, etwa durch genaues Aufführen der einzelnen Parzellen nach dem Lageplan und ist nicht konstitutiv für den Denkmalschutz (siehe GDKE 14.10.2013).

 

Es bleibt höchst fraglich, inwieweit die Entscheidung der GDKE, das Verfahren als erledigt anzusehen, einer rechtlichen Bewertung standhält. Auch fehlen Belege dafür, dass diese Positionierung intern zuvor abgesichert war. Insbesondere fällt auf, dass von dem später genannten Grund für den Abriss, der technischen Erhaltungsunfähigkeit, zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht die Rede war.

 

 

 

 

 

Ad 2

 

Seit der grundsätzlichen Erklärung der GDKE vom Februar 2015 konnte die Stadt darauf rechnen, eine förmliche Genehmigung zum Abriss zu erhalten. Innerhalb der GDKE wurden jedoch noch im September 2017 Zweifel gehegt, ob die vorliegenden Unterlagen zur Nichterhaltungsfähigkeit der Bauten hinreichend seien (siehe GDKE 19.9.2017). Die Stadt hatte ihren Abrissantrag mit der technisch unmöglichen Erhaltung begründet, die GDKE aber konstatierte fehlende bzw. widersprüchliche Aussagen und somit schlüssige Erklärungen insbesondere im Hinblick auf die Große Trinkhalle. Die Frage der Wirtschaftlichkeit einer Sanierung wurde nicht geklärt; entsprechende Dokumente lagen nicht vor. Dennoch erklärte sich die GDKE im November 2017 mit Schreiben an die Untere Denkmalbehörde mit einem Abriss einverstanden. Die Untere Denkmalbehörde erteilte mit Schreiben vom 27.12.2017 die Genehmigung zum Abriss (siehe Kreisverwaltung 27.12.2017).

 

Es ist mehr als fraglich, ob die GDKE bei der Erteilung der Abrissgenehmigung die Situation ausreichend geprüft hat. Der Verdacht erscheint begründet, dass sie ihre Sorgfaltspflicht im Verfahren verletzt hat.

 

 

 

Ad 3

 

Während die Kreisverwaltung eine Abrissgenehmigung ohne Auflagen anstrebte, sprach sich die GDKE dafür aus, mit der Genehmigung einige Auflagen zu verbinden. Dem kam die Untere Denkmalbehörde nach. So soll geklärt werden, ob nicht auch Teile der Großen Trinkhalle als „Ankerpunkt“ der Konzertmusche bei einer Neubebauung erhalten bleiben können. Auch verweist sie darauf, dass eine Neubebauung „zurückhaltend“ erfolgen müsse, um den Charakter der weiterhin bestehenden Denkmalzone zu wahren. Die Planungen für die neue Bebauung sind mit dem Denkmalschutz abzustimmen. Auch für den Abbruch ist zuvor eine gesonderte Genehmigung beim Denkmalschutz zu beantragen.

 

Hier vertritt die Stadt eine irreführende Position, wenn sie erklärt, alle, bis auf die Muschel könne ohne weiteres abgebrochen werden und die Stadt sei souverän bei der Entscheidung über die Neubebauung, die im wesentlichen nach dem Bebauungsplan anhand des Entwurfs Unger erfolgen solle. Insbesondere ignoriert sie die mehrfach von der GDKE geäußerte Einschätzung, dass die vorliegende Planung des Büros Unger keinesfalls denkmalrechtlich genehmigungsfähig sei (siehe GDKE 9.8.2017).

 

 

 

Fazit

 

Für unser weiteres Vorgehen dürfte es besonders interessant sein, die verkürzte Darstellung der Beschlusslage durch die Stadt zu korrigieren und das Weiterbestehen des Schutzcharakters für die Denkmalzone mit ihren Konsequenzen für eine Neubebauung hervorzuheben. Ich vermute, dass nicht einmal die Mitglieder des Stadtrats korrekt informiert sind. Insofern kommt der angestrebten Veranstaltung im Mai besonderes Gewicht zu.

 

Im Hinblick auf das Einschalten der ADD dürften die beiden erstgenannten Aspekte in Frage kommen. Hier ist von besonderem Interesse, ob die GDKE angewiesen werden kann, ihre Entscheidung zu überprüfen und ggf. zu korrigieren. Anfragen im Landtag, sofern wir sie initiieren können, sollten sich ebenfalls darauf konzentrieren, aber auch die Perspektive des weiteren Vorgehens aufgreifen. Eine Anfrage im Kreistag könnte sich auf den aktuellen Sachstand konzentrieren und zu klären versuchen, was mittlerweile von der Stadt vorgelegt worden ist und so auf Transparenz im laufenden Verfahren drängen.

 

31.3.2018

 

Aus den Akten der GDKE

Schreiben der GDKE, Stadtverwaltung Bad Neuenahr- Ahrweiler und der Kreisverwaltung Ahrweiler

Wie kommt´s?

Abrissbegehren der Stadt stattgegeben!

Bad Neuenahr. In diesen Tagen veröffentlichte die Stadt Bad Neuenahr die Freigabe für den Abriss der Kurparkrandbebauung.

Diese umfasst die Ladenzeile (Kolonnade), die dahinterliegenden Hallen und den Wandelgang.

http://stadt.bad-neuenahr-ahrweiler.de/sv_bad_neuenahr_ahrweiler/Aktuelles/Pressemitteilungen/Januar%202018/Denkmalrechtliche%20Genehmigung/

Die Bürgerinitiative „lebenswerte Stadt“ hatte sich vorab stark für den Erhalt eingesetzt. Sie organisierte hierzu ein hochkarätig besetztes Symposium im September. „Die Abrissgenehmigung“, so Markus Hartmann aus dem Leitungsteam, „entsetzt uns. Wir fragen uns, auf welchem Fundament die Entscheidung getroffen wurde!“ Die BI „lebenswerte Stadt“ stellt hierzu vier konkrete Fragen:

 

1.- Von Seiten der Stadt wurde ein Schadensgutachten erstellt, das sicherlich relevante Schäden vor allem im Kellerbereich dokumentiert, jedoch keineswegs einen Abriss als einzige Option schlussfolgert. Vielmehr haben Gutachter, die sich auf Betreiben der BI einen Eindruck von den Bauwerken machten, eine gute Sanierungsfähigkeit bescheinigt. Dies aufgrund ihrer beruflichen Erfahrung auch im Bereich Betonsanierung von Altbauten.

Wurde jemals ein Sanierungsgutachten erstellt? Wo gibt es konkrete Zahlen hierzu?

Was kostet eine Sanierung mehr als ein Neubau?

 

2.- Falls kein solches Sanierungsgutachten vorliegt: worauf stützen Sie die Entscheidung, dass einem Abriss zugestimmt werden kann? Welche fachlichen Erkenntnisse liegen zugrunde und bescheinigen, dass ein Erhalt, trotz der anders lautenden Empfehlung des Denkmalrates, nicht geleistet werden kann?

 

3.- Die Stadt stützt ihre Abrisspläne auf „wirtschaftliche Unzumutbarkeit“: diese Klausel gilt im Rahmen des Denkmalschutzes für Privatleute. Inwieweit gilt sie aber auch für Kommunen, deren Pflicht eben genau darin besteht, kulturelles Erbe zu erhalten? 
 

4.- Wie kommt es, dass die Stadtverwaltung bereits vor einer Stellungnahme des Denkmalrates davon sprach, dass die GDKE keine Einwände gegen einen Abriss habe und schon bei den Bürgerbeteiligungsverfahren nur von Abriss, aber nicht von Sanierung sprach, sondern diese sogar der BI gegenüber vehement ausschloss? Wurden hier schon vorab Entscheidungen getroffen?

 

„Natürlich ist Denkmalschutz immer eine Gratwanderung“, so das Leitungsteam der BI. „Es gilt das Bewahren von historischem Erbe mit den Bedürfnissen der Zeit und mit Finanzen, etc abzuwägen.“ Dennoch fällt, so die Initiative, in Bad Neuenahr-Ahrweiler das Votum stets zugunsten der Abrissbirne. „Wir erleben nicht, dass Entscheidungen zugunsten eines Erhalts von unserer Historie fallen oder das unwiederbringliche Ausmerzen von historischer Bausubstanz verhindert wird.“ Und weiter: „Es gibt keine Zukunft ohne Herkunft. Für die Gestaltung von lebenswerten Städten braucht es erlebbare Historie, Spuren von Geschichte. Eine ausgewogene Mischung von gestern, heute und morgen.“ Unklar seien der Initiative zudem, wie Tourismus und Gästebetrieb morgen aussehen sollen, wenn heute weggerissen wird, was der Stadt Charme und Flair verleiht. „Können wir uns das überhaupt leisten?“ fragt die BI.

 

Die BI Lebenswerte Stadt lädt alle Interessierten am

Freitag, den 26.01., 19:30 Hotel Giffels Goldener Anker zu einer Ideenschmiede ein, was Bürgerinnen und Bürger heute tun können, um den Rest-Badestadtflair in Bad Neuenahr zu erhalten.

Informationen auch auf  www.facebook.com/groups/runder.tisch.aw

 

Schreiben des Kultusministers Rheinland-Pfalz

openPetition Deutschland

Petition

für den Erhalt der Kuranlagen


Ausstellung „Das Herz zum Schlagen bringen“

Samstag, 09.09. - Sonntag, 17.09.

im Hotel Goldenere Anker, Mittelstraße, Bad Neuenahr

 

Beispiele für Neugestaltungen wichtiger Orte.

Es stellen aus:

- Deutsche Stiftung Denkmalschutz: Erhalt alte Substanz/ neue Nutzung/ gelungene Ergänzungen

- Max Dudler, Berliner Architekt: Hambacher Schloss und andere ergänzende Neubauten

- Bauzeitung/ Metamorphosen: Beispiele aus der Redaktion

- Entwürfe des großen Neuenahrer Architekturwettbewerbs von 1927 mit Erläuterungen einer Kunsthistorikerin, was daran modern und besonders war.

Rückschau auf die Eröffnung der Ausstellung zum TOFF 2017

 

Viel Wertschätzung und hitzige Debatten

 

Veranstaltung zum „Tag des offenen Denkmals“ sorgt für erregte Gemüter. Ausstellung noch bis Sonntag, den 17.09. im Goldenen Anker, Bad Neuenahr.

 

 

 

Bad Neuenahr. „Ihre BI“, so ein Grußwort zur Eröffnung der Ausstellung, „hat bereits manche Architekturdiskussion in der Stadt angeregt.“ Solche Worte gingen den Machern der BI runter wie Öl, denn das ist ihr Ziel, kritisch-konstruktiv zu schauen, wie Ortsbilder in der Stadt gestaltet werden und die Ortsteile lebenswert bleiben.

 

 

 

Auch die derzeitige Ausstellung „Das Herz zum Schlagen bringen“, soll zu einer Auseinandersetzung mit der Neugestaltung des Kurparks anregen. In der Diskussion ist in diesen Tagen der Abriss von Trink-/ Konzerthalle, Wandelgang und Ehrenhof, sowie die Kolonnaden. „Wie kann dieses Projekt gelingen? Uns alle bereichern? Und das Herz des Bades wieder gut zum Schlagen bringen?“ fragte Frauke Zahl aus dem Leitungsteam bei der Eröffnung der Ausstellung, zu der auch Vertreter der Fraktionen, der Stadtverwaltung und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erschienen waren. Antworten auf ihre Fragen gaben zwei renommierte Fachleute der Architekturszene, die sich in Vorträgen mit der Thematik der Umgestaltung der Kurparkliegenschaften auseinandersetzten.

 

Andreas Denk, Architekturhistoriker und Professor der TH-Köln, lud zu einem kritischen (virtuellen) Rundgang durch die Anlagen ein, in denen er das Potential dieser leichten und lichten Architektur der Dreißiger hervorhob. Unbedingt erhalten – so sein Credo. Hier gehe sonst ein bedeutendes Stück Heimat und Einzigartigkeit, weil durchdachte Architektur, die bis heute funktioniert, verloren. Diese Bauten seien nicht einfach so mal eben zu ersetzen.

 

Dominik Jörg, Architekt aus Bonn, würde gerne eine Neugestaltung in ein erkennbares Gesamtkonzept eingebettet wissen: „Ich erlebe die Bauten des Kurbezirks unvermittelt nebeneinander, aber kein Miteinander. Wo ist das Gesamtkonzept, das dieses Herz des Bades zusammenhält, zusammenschließt?“

 

Die sich anschließende, durchaus hitzige Diskussion, legte die unterschiedlichen Positionen innerhalb der Bürgerschaft offen, die hauptsächlich um die Möglichkeiten des Erhalts kreisten. „Es gibt noch viele offene Fragen rund um die Neugestaltung“, so das Resümee des Leitungsteams der BI „und wir möchten auch noch weiterhin gute und fachliche Impulse setzen.“

 

Einen solchen setzt derzeit bereits die Ausstellung, die die BI zusammengetragen hat. Sie lenkt den Blick über den Tellerrand und fragt: wie haben andere Städte eine solche Umgestaltung gestemmt? Solche Baubeispiele stellten eigens der BI zur Verfügung:

 

der international anerkannte Architekt Max Dudler, eine Koryphäe, wenn es um´s Bauen im Bestand geht; die „db“ (deutsche bauzeitung), die ein gelungenes Beispiel für Umgestaltung einreichte; die Deutsche Stiftung Denkmalschutz – sie zeigt vor allem gelungene Sanierung aus der Bauzeit der Neuenahrer Kurparkliegenschaften. Und auch drei eingereichte Entwürfe von 1927 werden kommentiert präsentiert.

 

Thema „Kurgarten“ interessiert Fachleute

 

Die renommierte Fachzeischrift „Deutsche Bauzeitung“ veröffentlicht in ihrer Märzausgabe einen umfangreichen Artikel zu den Abrissplänen der Kurgartenanlagen:
www.db-bauzeitung.de/db-metamorphose/freiwillige-amputation/

 

 

 

Unter dem Titel „Freiwillige Amputation“ reißt die Autorin kurz die Geschichte der Anlagen an und verweist auf ihre Bedeutung als konstituierende Bestandteile der Denkmalzone.
Fassungslos kommentiert Claudia Hildner die Abrisspläne der Stadt, als heutiger Eigentümerin der Anlagen, und bezieht Stellung zum Gutachten Geerd Dahms, das bereits zum Bürgerbeteiligungsverfahren vorgelegen hat.

 

Sie vermisst im derzeitigen Vorgehen mangelndes Interesse an Sanierung, Erhalt und Teilerhalt und bedauert: „1927 wurde ein Wettbewerb ausgerufen, um das Beste für Bad Neuenahr herauszuholen. Das Ergebnis soll nun zerstört werden, um auf die Schnelle und mit wenig Aufwand eine Lösung zu finden, die v.a. möglichen Investoren gerecht werden soll“.

 

 

 

Die Deutsche Bauzeitung (heute db deutsche bauzeitung) widmet sich seit 150 Jahren dem Thema Architektur. Sie ist damit Deutschlands älteste Fachzeitschrift für Architekten, Planer und Bauingenieure. Sie filtert die relevanten Themen des Baugeschehens, liefert Hintergrundwissen, hinterfragt kritisch, bezieht Stellung und leistet so einen wesentlichen Beitrag zur fachlich fundierten Architekturdiskussion.

 

Positionspapier „Kurgarten“

 

 

 

In diesen Tagen geschieht sehr viel rund um die Kuranlagen. Die Stadt möchte den Kurgarten neu gestalten. Dies sowohl aus der Notwendigkeit heraus, dass ohnehin eine Sanierung der Gebäude ansteht, und mit Blick auf die LaGa.

 

Wir, das Leitungsteam, wurden, auch aus eigenen Reihen, häufig nach unserer Meinung und weiterem Vorgehen gefragt. Hierüber möchten wir Sie gerne informieren.

 

 

 

 

 

- Um welche Gebäude
dreht es sich?

 

Im Fokus stehen die Bauten vis a vis des Badehauses, die den Kurgarten zur Kurgartenstraße hin begrenzen:
- Kolonnaden/ Geschäfte,

 

- Konzerthalle,

 

- kleine Trinkhalle,

 

- heutiger Lesesaal/ früher Ehrenhof,

 

- Wandelgang, Kurgartencafe.

 

 

 

 

 

- Warum?

 

Die Bausubstanz ist „in die Jahre gekommen“, Modernisierungen stehen an.

 

Die Räumlichkeiten werden heute anders genutzt, als zur Zeit ihrer Erbauung:

 

Kur hat sich verändert, auch der Park wird heute anders „bespielt“.

 

Die BI sieht die Notwendigkeit der Modernisierung, möchte aber auch Wert der historischen Bausubstanz prüfen und im Zweifel erhalten!

 

 

 

- Was kann man baugeschichtlich sagen?

 

Es gab 1927 eine große Ausschreibung der Kur AG. Sie fiel zusammen mit einer grundlegenden Umgestaltung des Kurgartenbereichs: die alte gusseiserne Trinkhalle und der Wandelgang wurden entfernt, die Oberstraße verlegt (daher der Knick), um den Bereich der kurrelevanten Einrichtungen (Quellen, Wasserausgabe, Park) zu einer Einheit zusammenzufassen, und modern und kühn neuzugestalten.

 

Es ging eine Flut von 289 Entwürfen ein.

 

Als Preisrichter wurde die Avantgarde der deutschen Architekturszene der 20ger gewonnen: der renommierte Stadtbaurat Ernst May (Frankfurt) – ein exquisiter Stadtplaner, der dem „Neuen Bauen“ zugetan war und der angesehene Regierungsbaumeister Eugen Fabricius (Köln).

 

 

 

„Gewinner“ wurde Hermann Weiser, ein Meisterschüler des Architekten und Mitbegründer des Werkbundes Peter Behrens, seinerseits sicher „der große Vertreter und Vorreiter“ der neuen sachlichen Stilrichtung in Architektur, aber auch Gewerbe- und Industriedesign.

 

Daher entspricht der Stil der Bauwerke auch der „Neuen Sachlichkeit“.

 

Die Gebäude wurden ab 1933 errichtet und dann immer wieder verändert.
Das ganze Ensemble steht nach wie vor unter Denkmalschutz. Erhalten werden soll aber nur die drehbare Konzertmuschel.

 

 

 

 

 

- Bewertung und Einschätzung der BI

 

Bauliche Bewertung

 

-          Die Kolonnaden sind heute ganz gewiss „runtergewirtschaftet“ und bedürfen, wenn man dort wieder Geschäfte ansiedeln will, grundlegender Sanierung.
Hier ist ein Neubau sicherlich denkbar.

 

-          Das Kurgartencafe hat sich in den Wandelgang in den 70gern hineingeschoben und zerstört dessen Verlauf um den ganzen Platz herum.
Es muss rückgebaut werden, um das Gesamtensemble wiederherzustellen.

 

-          Kleine Trinkhalle und Lesesaal sind in den 50gern dazugebaut oder verändert worden.

 

-          Konzerthalle ist in sich auch stark verändert worden, aber wiederherstellbar.

 

-          Nach Rücksprache mit diversen Kunsthistorikern ist das Ensemble einzigartig und absolut schützenswert. Bauliche Mängel, Veränderungen und Verfallserscheinigungen, vor allem in der Stahlbetonkonstruktion, sind heutzutage auch im denkmalpflegerischen Sinn zu beheben und eine energetische Sanierung machbar.

 

 

 

Bewertung Architekt und Jury

 

-          Hermann Weiser war sicherlich auf seine Weise eine tragische Gestalt. Hervorragender Architekt, Behrensmeisterschüler, sehr erfolgreich in den ersten Jahren seines Wirkens, hat er den Knick, den das Naziregime seiner Karriere brachte, nie ganz verkraftet.
Nichtsdestoweniger sind seine Werke beredtes Zeugnis der „neuen Sachlichkeit“ und absolut erhaltenswert.

 

 

 

-          Dass die Jury mit den o.g. hochkarätigen Architekten besetzt war, ist einzigartig und schon in sichein Grund, sich umso intensiver für den Erhalt der Anlage einzusetzen. Die Auswahl der Jurymitglieder ist Zeugnis für eine fortschrittliche, zukunftsgewandte, moderne Ausrichtung des Bades.
Natürlich darf genauso auch die Verwaltung heute agieren – aber in diesem Fall sollte sie unbedingt die aus dem Wettbewerb erwachsenen Anlagen und Gebäude würdigen, erhalten und geschickt in eine zeitgemäße Gestaltung einbinden.

 

 

 

- Was möchten wir erreichen?

 

-          Eine sensible und fachlich fundierte Würdigung der historischen Bausubstanz als baukulturelles Erbe und geschichtliches Zeugnis des Bades.

 

-          Eine saubere Lösung aus einer selbstbewussten Haltung heraus, die das Alte würdigt und gut in das Neue integriert (und nicht in vorauseilendem Gehorsam einem imaginären Investor gegenüber alles beseitigen).

 

 

 

Die BI stellt sich prinzipiell nicht gegen Neubauten.

 

Sie möchte aber das Erbe gewürdigt und einbezogen wissen: keine Zukunft ohne Herkunft.

 

Sie möchte Neues aus dem Geist der Geschichte heraus gestalten, so dass Kontinuität herrscht und sensibel weiterentwickelt wird (statt Brüche) und ein rundes Ganzes wächst.

 

 

 

Im Rahmen der Neuplanung können wir uns gut vorstellen,

 

-          dass die Konzerthalle inklusive Konzertmuschel und der Zugang (Gang von heutigem Eingang) erhalten bleiben. Dies umso mehr, da bereits heute, seit die Heilbadgesellschaft die Gebäude betreut, der Konzertsaal zur „Bürgerhalle“ für den Ortsteil Neuenahr geworden ist.
Die neuen Pläne der Stadt sehen jedoch nur eine sehr viel kleinere Lösung vor.

 

-          dass der Ehrenhof/ heute Lesesaal wieder geöffnet wird (wurde 1957 überdacht) und der Wandelgang wiederhergestellt wird.

 

-          dass notwendige bauliche Veränderungen dem Geist der „Neuen Sachlichkeit“ folgen und sich an den Vorgaben Weisers orientieren.

 

-          dass gleichzeitig eine Neugestaltung der Kurgartenstraße erfolgt, diese „entrümpelt“ wird und vor dem Entree zum Kurgarten ein großer Platz (mit der Brunnenschale, die heute vor dem Badehaus steht oder dem Kniel´schen Vier-Elementebrunnen) entsteht und der Straße somit eine eigene Mitte gibt.

 

zugleich hinterfragen wir,

 

-          ob eine zweigeschossige (plus Staffelgeschoß!) Neugestaltung der Kolonnaden in dieser Größenordnung überhaupt sinnvoll und konstruktiv ist.

 

-          ob so die Kurgartenstraße nicht ihre Großzügigkeit verliert und zu einer Straßenschlucht wird und inwieweit sie nicht sogar das Erbe Lennés beeinträchtigt und sogar zerstört.

 

-          ob die Frage der Nutzung nicht in ein gesamtstädtisches (Wirtschafts-) Konzept eingebunden werden muss und inwieweit heute noch dem „klassischen“ Konzept Läden und Kaufen alternativlos zu folgen ist. Gibt es nicht innovative, andere Nutzungen um Gäste in diesen Bereich zu locken?

 

 

 

suchen wir nach guten Antworten,

 

-          wie wir erreichen können, dass das Erbe Lennés und Weisers als „Pfund“ und Wettbewerbsvorteil gesehen werden und eine entsprechende Würdigung erhalten.
2018: Europäisches Jahr des Kulturerbes
2019: 100 Jahre Bauhaus
2022: Landesgartenschau

 

-          wie Peter Joseph Lenné und Hermann Weiser heute gestalten würden?
Nach Sichtung des Vorhandenen, stellt sich die Frage: welche grundlegenden Prinzipien, welche Weltsicht und welches Bild von Mensch und Natur liegt ihrem Wirken zugrunde? Und wie würden sie es heute umsetzen?

 

Das Leitungsteam
Marion Morassi, Jürgen Lorenz, Axel Hausberg, Karl Heinen und Markus Hartmann

 

Download
Lebenslauf Hermann Weiser
Hermann Weiser Architekt der Kuranlagen in Formen des Bauhauses 1927, ausgeführt 1934 und 1936/38, bestehend aus großer Konzert- bzw. Trinkhalle mit drehbarer Orchestermuschel, kleiner Trinkhalle, Wandelgang mit Läden entlang der Kurgartenstraße, Kolonnaden, darin integriert neue Brunnenhalle.
Lebenslauf Hermann Weiser.pdf
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Die Planung und architektonische Oberleitung lag in den Händen von Dipl. Architekt Hermann Weiser, der auch schon für die ersten Anlagen im Kurpark, die im Jahre 1933 errichtet wurden, zeichnete und unter dessen Leitung die folgenden Bauabschnitte bis zum letzten entstanden sind.

Trotz der großen Zeitspanne vom Beginn der Modernisierung des Kurparks schließt alle Bauten ein großer Wurf zusammen.

Die Welt der Architekten steht Kopf:
Neugestaltung des Neuenahrer Kurgartens

war ein Großereignis
Die Bauten des Kurgartens Neuenahr stehen heute zum Abriss. 1927 jedoch war die Umgestaltung des Kurparks ein Großereignis für das Bad, für die Welt der Architekten und für die Epoche.
 
Weitsichtig und weltmännisch
Mit der Nutzung der Neuenahrer Heilquellen und der Gründung einer Kuranstalt Mitte des 19. Jahrhunderts begann für das untere Ahrtal eine beispiellose Karriere. Es entwickelte sich ein Heilbad von Weltruf, dass wirtschaftlich und baulich das Gelände zwischen den drei Dörfern Wadenheim, Hemmessen und Beul massiv veränderte. Als 1927 Neuenahr der Titel eines Bades verliehen wurde, standen auch einschneidende Umgestaltungen im Bereich des Kurparks an. Hierfür verlegte man die Oberstraße, die zuvor den Park teilte, so dass Quellen und Park eine Einheit bildeten. Weitsichtig und weltmännisch ging die Aktiengesellschaft das Unterfangen an, schließlich war man „wer“. Neuenahr, das Carlsbad der Rheinlande, bat im Rahmen eines Architektenwettbewerbs um kühne und moderne Entwürfe für die Neugestaltung von Trinkhalle, Konzertsaal, Wandelgang. 500.000 Reichsmark ließ man sich das neue Bauwerk kosten. 289 Entwürfe wurden eingereicht.
 
Hochkarätig und wegweisend
Schon die Besetzung der Jury mit zwei sehr renommierten Männern ihres Fachs spricht für den Ruf des Bades und sollte heute zum Innehalten anregen und einen überlegten Umgang mit der Bausubstanz erwarten lassen: die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts sind von großen Umbrüchen im Bauen geprägt. Weg von einem historisierenden Stil, der gerne alte Epochen zitiert, zu einem anderen Denken des Bauens. Nur wie? Hier gab es unterschiedliche Empfehlungen. Mehrere der Preisrichter, die die KurAG gewann, gehörten zu einer sehr fortschrittlichen Avantgarde:
 
- Dem umtriebigen Ernst May (1886-1970) gelang es als Stadtbaurat von Frankfurt, in Zusammenarbeit mit den Koryphäen seines Faches, neue Architekturformen für fast alle Bereiche der privaten und städtischen Lebenswelt in seiner Stadt „salonfähig“ zu machen. Sein Herzensanliegen war der Wohnungsbau: in Zeiten eklatanter Wohnungsnot und wirtschaftlicher Unruhe nach I. Weltkrieg und Währungskrise, war er ein Verfechter eines „neuen Bauens“, das eine ausreichende Zahl von Bleiben und ein menschenwürdiges Umfeld zu schaffen trachtete. Er initiierte von 1925 bis 1930 in Frankfurt ein öffentliches Bauprogramm mit ca. 15.000 Wohnungen. Die fortschrittlichen Siedlungen und Bauten des Neuen Frankfurt zählen heute neben dem Bauhaus (Dessau), den Bruno Taut-Siedlungen (Berlin) und der Weißenhofsiedlung (Stuttgart) zu den bedeutendsten bauhistorischen Beispielen der Weimarer Zeit.
 
- Regierungsbaumeister Eugen Fabricius (1871-1960) ist ebenfalls Preisrichter in Neuenahr. Einige Kölner Bauten, u.a. am Bayenthalgürtel, für den Bankier Louis Hagen oder das „Palästinahaus“ begründeten seinen deutschlandweit hervorragenden Ruf. Seine Bauten sind der Reformarchitektur zuzurechnen, die einfach und natürlich zu sein trachtete – das Neuenahrer Kurhotel etwa atmet den Geist dieses Stils. Die Gebäude wirken schlicht und monumental, die Formen sind reduziert, oft nur angedeutet. Dabei spielt auch regionale Baukultur eine prägende Rolle. Dieser Stil bereitet den Boden für die klassische Moderne, ist aber nur eine Strömung von vielen Facetten. Fabricius ist Mitbegründer des Bundes Deutscher Architekten (BDA).
 
- und der Vorsitzende des Komitees, Hermann Muthesius, Architekt und Baubeamter, gilt gar als einer der Wegbereiter einer neuen Architektur.
Desweiteren gehören Generaldirektor Rütten und Bürgermeister Schubach dem Preisgericht an.
 
Modern und zukunftstauglich
Auch die ungewöhnlich hohe Zahl von den 289 eingereichten Entwürfen (einige von ihnen sind auf der HP der BI eingestellt) ist dem guten Ruf des Bades zu verdanken. „Gewinner“ (wie so oft bei solchen Ausschreibungen: erster-zweiter Platz) wurde Hermann Weiser, ein Meisterschüler des Architekten und Mitbegründer des Werkbundes Peter Behrens. Daher entspricht der Stil seiner Bauwerke auch der „Neuen Sachlichkeit“: die Formen sind sehr reduziert, geradlinig, schnörkellos. Eben „sachlich“. Die Wahl des Stils ist eindeutig ein Bekenntnis zur Moderne: jenseits des Kaiserreichs, jenseits überkommener gesellschaftlicher Hierarchien und Bauformen, für die stellvertretend Bauten wie das 1905 eingeweihte Kurhaus stehen. Wenngleich man einschränkend sagen muss, dass der ursprüngliche und prämierte Entwurf Weisers einen noch radikaleren und moderneren Charakter aufwies (siehe Bild): er hätte sich entlang der Oberstraße über Willibrordussprudel und Großer Sprudel erstreckt. Bei schönem Wetter hätte das Kurorchester auf den Flachdächern in den Park hinein musiziert.
 
Die Gebäude Konzerthalle, Ehrenhof (heute Lesesaal) und Wandelgang wurden in ihrer heutigen Form erst ab 1933 errichtet und dann immer wieder erweitert. Der späte Baubeginn hängt wohl mit der Weltwirtschaftskrise zusammen. Die einzigartige, drehbare Konzertmuschel steht, wie das ganze Ensembel, unter Denkmalschutz. Der Architekt schreibt selbst zu seinem Bauwerk: „Die Brunnenhalle muss also neben der Brillanz der kurtechnischen Einrichtungen die Vitalität der Naturkräfte offenbaren. Der Raum ist bewusst farblich schlicht gehalten, nur die Natur stellt die lebendigen Farben durch die Flora, durch den Wurzelhügel, auf dem die Akazie steht, die rauen einfassenden Steine, durch das Blau des Himmels, das durch die zahlreichen Deckenöffnungen sichtbar ist und alles wird durchleuchtet von dem Spiel der Sonnen, das diesem Raum das Signum gibt. Zahlreich sind die Variationen von Licht und Schatten, die die Sonne als Muster in den Raum zeichnet und ihn damit die schönste Gliederung gibt, die einem Raume mitgegeben werden kann. Es scheint mir wesentlich zu sein, dass in den Heilbädern den Gesundheit und Erholung suchenden Gästen das Erlebnis der Natur in reichen und vielseitigen Eindrücken aufgeschlossen wird und dabei spielt die Rolle, die der Baukunst zufällt, nicht unbedeutend mit“ (Quelle: Aufsatz Weisers, Archiv Nürnberg).
 
 
Würdigend und behutsam
Die zur Disposition stehenden Gebäude sind Zeugen einer großen Epoche des Bades, wie auch der Architekturgeschichte. Ihr Schöpfer, Hermann Weiser, ist ein wichtiger Vertreter eines Baustils, der architektonisches Schaffen bis heute prägt.
Die Bürgerinitiative „lebenswerte Stadt“ würde gerne sehen, wenn dieser Hintergrund bei einer Bewertung der Bauten entsprechend gewürdigt würde und bei einer Überarbeitung der Bauwerke ein Großteil von Konzert-, Trinkhalle und Wandelgang in ihrer ursprünglichen Eleganz wiederhergestellt und erhalten blieben. Ihre Architektur ist qualitativ hochwertig und einzigartig. Die Gebäude sind wertvolles baukulturelles Erbe, das es nicht zu entsorgen gilt, sondern das kreativ und phantasievoll für die Zukunft fit zu machen ist.
Die BI begrüßt ausdrücklich den Vorschlag der „Grünen“, ganz im weiten und zukunftsweisenden Geist der „Gründerväter“, das weitere Vorgehen mit einem Architekturwettbewerb zu verbinden.
 
Nächste Folge: der Architekt der Neuenahrer Anlagen: Hermann Weiser
Die Bürgerinitiative „lebenswerte Stadt“ setzt sich für eine geschichtsbewusste und achtsame Gestaltung der Stadt ein. Mehr Informationen über Projekte und Aktionen auf www.lebenswertestadt.jimdo.com. Auf der HP finden sich weitere Hintergrundinformationen zu Kurpark und Architekturwettbewerb, Entwürfe anderer Architekten und O-Töne Weisers.

Fotomaterial zum Artikel:
Quelle: Archiv Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg

Presseveröffentlichungen und Offizielle Mitteilungen

zum Denkmalschutz, Abriss und Planungen

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„Es besteht kein Denkmalschutz“

Das sagt die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler zum Kurpark

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Große Konzerthalle und Konzertmuschel bis auf Weiteres gesperrt

Stadt setzt nach ersten Ergebnissen eines Prüfstatikers auf Sicherheit:

„Weiterbetrieb ist in dieser Situation nicht mehr zu verantworten“

 

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Wüstenrot Stiftung

Umgang mit denkmalwürdiger Bausubstanz

Beitrag von Ursula Baus

 

Rheinzeitung:

 

Streit im Kurbezirk: Denkmalzone oder nicht?

https://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/bad-neuenahr_artikel,-streit-im-kurbezirk-denkmalzone-oder-nicht-_arid,1836155_print,1.html

 

Bürger wehren sich gegen Abriss

http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/ahr-und-rhein/bad-neuenahr-ahrweiler/B%C3%BCrger-wehren-sich-gegen-Abriss-article3471945.html

 

Kurpark neu denken: Bürger in Bad Neuenahr sind gefragt

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/bad-neuenahr_artikel,-kurpark-neu-denken-buerger-in-bad-neuenahr-sind-gefragt-_arid,1544002.html

 

Abriss möglich? Trinkhalle steht noch auf der Denkmalliste

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/bad-neuenahr_artikel,-abriss-moeglich-trinkhalle-steht-noch-auf-der-denkmalliste-_arid,1544595.html

 

Stadt ist sich sicher: Nur die Muschel hat Denkmalwert

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/bad-neuenahr_artikel,-stadt-ist-sich-sicher-nur-die-muschel-hat-denkmalwert-_arid,1545137.html

 

Bürgerwünsche abgefragt: Kurstadt soll Unikat werden

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/bad-neuenahr_artikel,-buergerwuensche-abgefragt-kurstadt-soll-unikat-werden-_arid,1545132.html

 

Jetzt geht es los: Denkmalschutz sagt Ja zu Abriss im Kurpark

https://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/bad-neuenahr_artikel,-jetzt-geht-es-los-denkmalschutz-sagt-ja-zu-abriss-im-kurpark-_arid,1757050.html

 

Zum Denkmaltag: Externe Meinungen über das Herz des Heilbads

https://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/bad-neuenahr_artikel,-zum-denkmaltag-externe-meinungen-ueber-das-herz-des-heilbads-_arid,1699197.html

 

Denkmalschutz sagt Ja zu Abriss im Kurpark

https://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/bad-neuenahr_artikel,-jetzt-geht-es-los-denkmalschutz-sagt-ja-zu-abriss-im-kurpark-_arid,1757050.html

 

Abriss erlaubt: Initiative reagiert entsetzt

https://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/bad-neuenahr_artikel,-abriss-erlaubt-initiative-reagiert-entsetzt-_arid,1759665.html

 

 

Blick Aktuell:

 

Bauliche Neugestaltung der Kurliegenschaften

http://epaper.blick-aktuell.de/?issueid=11646&pageno=1

Mittwoch, 14. September 2016

 

Seite 4

 

Syposium über die Zukunft des Bad Neuenahrer Kurparks

http://epaper.blick-aktuell.de/?issueid=11646&pageno=1

Mittwoch, 14. September 2016

Seite 12

 

Architektur, Denkmalschutz und die kulturellen Wurzeln der Stadthttp://epaper.blick-aktuell.de/?issueid=11646&pageno=1

Mittwoch, 14. September 2016

 

Seite 5

 

Denkmalschutz und tiefgreifende Veränderungen schließen sich nicht aus
Mittwoch, 21. September 2016
Seite 14
Bad Neuenahr-Ahrweiler / Grafschaft / Altenahr

Weiterentwickeln und Wertschätzen

http://epaper.blick-aktuell.de/?issueid=11646&pageno=1

Mittwoch, 21. September 2016
Seite 7
Bad Neuenahr-Ahrweiler / Grafschaft / Altenahr
Die Zukunftsfähigkeit der Stadt

http://epaper.blick-aktuell.de/?issueid=11898&pageno=4#

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Seite 4

Bad Neuenahr-Ahrweiler / Grafschaft / Altenahr