5 Fragen an Investoren/Eigentümer

Josef Nelles hat das Haus Poststrasse 20 erhalten,
damit auch ein Stück Stadtgeschichte und ein Stück Baukultur.

 

1. Motivation

- Was hat Sie dazu bewegt, das Haus zu erhalten/ so umfassend wiederherzustellen?

und was macht dieses Haus für Sie persönlich so einzigartig?

 

- Mir war es ein Anliegen, mit der Erhaltung und Restaurierung des Gebäudes einen Beitrag für eine schöne Poststr. als Einkaufsstraße zu leisten. Wichtig war mir aber auch, möglichst naturbezogenen Materialien, wie Schiefer zu verbauen und den Bezug zu unerer schönen Umgebung mit den Weinbergen herzustellen.
Aber auch die Gestaltung der Wohnungen und das Treppenhaus wurden mit Sorgfalt und hochwertigen Materialien restauriert.

 

2. Geschichte

Jedes Haus hat eine lange und vielfältige Geschichte:

- Was können Sie uns über die Geschichte Ihres Hauses berichten?

 

- Der Charme und die Geschichte die diese Haus prägen

 

3. Erfahrungen

Viele wagen sich gar nicht erst an Sanierungen ran:

zu aufwendig, zu unkalkulierbar, zu ungewiss…

 

- Wie haben Sie die Phasen der Renovierung erlebt?

Die Kernsanierung und die Erweiterung des Gebäudes hat sich über ca. 2 Jahre hingezogen.
Die Herausforderungen während der Durchführung waren schon hoch, aber wir haben jede neue Situation gut durchdacht und uns mit unseren Handwerkern und Architekten beraten und die bestmögliche Lösung zusammen herausgearbeitet und umgesetzt

 

- Wurden Sie gut beraten?

Ja, ich wurde gut beraten. - Ich habe mich zuvor lange mit der Architektur und Gestaltungsmöglichkeiten beschäftigt. Hierzu war ich in Kontakt mit Architekten und der Stadt Bad Neuenahr.

 

- Hatten Sie den Eindruck, dass die Handwerker gut mit der Substanz umzugehen wussten?

Das kann ich nicht für jedes Gewerk sagen, aber in der Summe war ich zufrieden.

 

4. Kosten

Immer wieder ist zu hören: Sanieren ist zu teuer.

 

- Würden Sie das in der Rückschau unterschreiben?

Es war mir vorher bewusst, dass für eine nachaltige Sanierung unter Einbeziehung aller energetischen und technischen Möglichkeiten, hohe Investionen nötig sind.

Langfristig betrachtet, war es aber die richtige Entscheidung.

Und ich würde eine Sanierung heute wieder in gleicher Weise durchführen

 

- Worin besteht für Sie der Mehrwert einer Sanierung?

Bei der Erhaltung und Sanierung eines alten Gebäudes mit einer erhaltenswerten Fassade, wird ein Stück Geschichte unserer Stadt erhalten. Weiterhin entsteht ein Unikat, mit eigenem Charm und Character. Dies und der Indiviuelle Anspruch machen für mich den Mehrwert.

 

- Haben Sie finanzielle Unterstützung erhalten?

Ja, da ich das Gebäude wirklich kernsaniert habe, und alles auf den neusten technischen Stand gebracht habe, wurde ich auch mit den Progammen zur Energieeinsparung durch KFW gefördert.

 

5. Ihr Wunsch

- Was würden Sie sich für unsere Stadt wünschen?

Das die Stadt Bad Neuenahr, aber auch die Kreiverwaltung ein Bewusstsein für die Erhaltung von alten Gebäuden entwickelt und bei geplanten Abrissen und Neubauten im Stadtkern klare Richtlinen und Vorgaben in Anlehnung an die Nachbarbebauung macht und die Einhaltung kontrolliert. Die Einbindung von Bürgern, Vereinen und Initiativen, wie die Bürgerinitative "Unsere lebenswerte Stadt" ist unbedingt notwendig und sollten in die Entscheidungen der Stadt und der Kreisverwaltung mit einbezogen werden.

 

- Was geben Sie anderen Altbaubesitzern mit auf den Weg?

Sich vorab mit den Arbeistkreisen der Bürgerinitative in Verbindung zu setzen und sich gut beraten. Auch das Netzwerk der Handwerker ist bestimmt sehr nützlich. Weiterhin kann man sich drüber hinaus mit anderen Eigentümern und Ihren gemachten Erfahrungen austauschen. Dies spart viel Zeit und Geld und kann eine gute Basis für Inspirationen und Ideen sein.

 

Frau Hagenau hat das Haus Oberhutstraße 34 in Ahrweiler erhalten,

damit auch ein Stück Stadtgeschichte und ein Stück Baukultur.

 

1. Motivation

- Was hat Sie dazu bewegt, das Haus zu erhalten/ so umfassend wiederherzustellen?

und was macht dieses Haus für Sie persönlich so einzigartig?

Am besten gedeiht Kreativität in inspirierenden Räumlichkeiten und Kreativität ist in der Goldschmiedearbeit Voraussetzung für die Herstellung individueller Schmuckstücke.

Das alte Zunfthaus ist nicht nur wegen der heimeligen Atmosphäre der ideale Ort für ein Goldschmiedeatelier, sondern auch wegen der langen Geschichte, die dieses Haus erzählt. Welcher Ort könnte idealer sein?

 

2. Geschichte

- Jedes Haus hat eine lange und vielfältige Geschichte:

Was können Sie uns über die Geschichte Ihres Hauses berichten?

Baujahr ca. 1700. 27.01.1891: Grundstückskauf und Abriss der Nebengebäude

1891: Baujahr Kolpinghaus

11.02.1891: Adolph Heydinger verkauft das Bauerngehöft an kath. Gesellenverein

1892: Gründung der “Aktiengesellschaft katholisches Gesellenhaus zu Ahrweiler“, Vorgänger der heutigen Kolpingfamilie

30.05.1921: Die “Aktiengesellschaft“ verkauft das Haus an den Katholischen Verein Gesellenheim"

1927: Erweiterungsbau

1931: Saalneubau

1938: Pachtvertrag kath. Gesellenheim und Turn- und Sportverein

1957: Das Haus darf offiziell nicht mehr Kolpinghaus genannt werden, da die Kolpingfamilie keinen Bezug mehr zur Famlie hat.

22.07.1977: Verkauf des Hauses durch die Kirchengemeinde an die Stadt Bad Neuenahr - Ahrweiler: Zunfthaus

1999: Pläne für die Errichtung des 220 qm großen Saalbaus durch hiesiges Ingenieurbüro.

 

3. Erfahrungen

- Viele wagen sich gar nicht erst an Sanierungen ran:

zu aufwendig, zu unkalkulierbar, zu ungewiss…

- Wie haben Sie die Phasen der Renovierung erlebt?

Die Renovierung war eine sehr anregende und spannende Zeit.

Im positiven wie auch im negativen Sinne. Da die erste Aussage lautete, dass sich das Gebälk und die Gefache in einem Zustand befände, welches einer Grundsanierung nicht befürfe, wurde uns vom Frauenhofer Institut eine Innendämmung empfohlen, die dem neusten und modernsten Standard entsprach. Diese kostspielige Angelegenheit ließen wir ausführen. Im Anschluss daran, wurde die Außenrenovierung in Angriff genommen.

 

Dabei kam zutage, dass das Gebälk und das Gefache doch wider Erwarten einer kompletten Sanierung bedürfe, da die Substanz starke Mängel aufwies. Das Gefache bestand aus einer wilden Mischung von Lehm, Bims, Ziegel…

 

Durch diese neue Erkenntnis, musste eine komplette Sanierung der Balken und der Gefache durchgeführt werden. Dadurch wurden die Gefache in einer absolut originalen herkömmlichen Lehmbauweise hergestellt. Die teure Innendämmung, die der Erhaltung des Wohnklimas, wie eine Lehmbauweise es bietet, dienen sollte, war durch die Außensanierung eine unnötige Ausgabe, die auf eine falsche Beratung zurückzuführen war.

 

Durch die Flexibilät des Denkmalschutzamtes konnten wir unsere Farbvorstellungen, die Außenfassade betreffend, eigenständig verwirklichen. Dies haben wir als sehr positiv empfunden.

 

- Wurden Sie gut beraten?

Im Vorfeld nicht, bei der Arbeitsausführung ja, sehr gut.

 

- Hatten Sie den Eindruck, dass die Handwerker gut mit der Substanz umzugehen wussten?

Wir begegneten ausschließlich kompetenten, gut beratenden Handwerkern, die uns in der Zeit des Umbaus stets mit Rat und Tat zur Seite standen. Diese Handwerksbetriebe kann ich jederzeit weiterempfehlen.

 

4. Kosten

- Immer wieder ist zu hören: Sanieren ist zu teuer.

- Würden Sie das in der Rückschau unterschreiben?

Spontan würde ich diese Frage mit „Nein“ beantworten, da eine Sanierung eines Altbaus ganz viel mit Individualität zu tun hat, sich also auszahlt. Jedoch muss man erwähnen, dass uns eine Sanierung dieses Objekts nur möglich war, da unzählige Stunden Arbeit von Familienangehörigen geleistet wurden.

Nur so entstand, was ist.

 

- Worin besteht für Sie der Mehrwert einer Sanierung?

Alte Gebäude haben unvergleichlich mehr Charme und Charakter als Neubauten.

Ich möchte sagen: Sie „leben“.

 

- Haben Sie finanzielle Unterstützung erhalten?

Eine finanzielle Unterstützung wurde uns vom Denkmalschutz in Aussicht gestellt, leider jedoch nie geleistet…. Einzig die Steuerliche Absetzbarkeit dieses Objektes kam uns zu Gute.

 

5. Ihr Wunsch

- Was würden Sie sich für unsere Stadt wünschen?

Ahrweiler ist ein historisches Städtchen ummantelt von einer Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert.

Ich finde es sehr wichtig, das Stadtbild durch Sanierungen alter Gebäude zu erhalten und Neubauten dem Flair dieser Stadt anzupassen.

 

- Was geben Sie anderen Altbaubesitzern mit auf den Weg?

Altbaubesitzer sollten ihr Eigentum pflegen und stetig renovieren, sodass eine kostspielige Sanierung nicht erforderlich wird.

 

 

Gerettet. Zukunft für die Wilhelmstraße 51

BI „lebenswerte Stadt“ begrüßt die Unterschutzstellung der Villa durch den Denkmalschutz. Sie freut sich, dass hier dank des beherzten Engagements eines Mitbürgers die Denkmalpflege zur rechten Zeit tätig wurde, und ein Stück Geschichte erhalten bleibt. Engagement lohnt sich!

Lange Monate war das Schicksal dieses repräsentativen Hauses vis a vis des Ahrweiler Bahnhofs ungewiss. Abriss oder Erhaltung? Nun hat der Landesdenkmalschutz Klartext gesprochen und den Bau geschützt: „Das villenartige Wohnhaus von 1911 wurde samt zugehöriger Freiflächen als Kulturdenkmal eingestuft. Die Denkmaleigenschaft resultiert aus seinem besonderen historischen Zeugniswert für die Bau- und Wohnkultur in den Jahren kurz vor dem Ersten Weltkrieg aufgrund des sehr guten Erhaltungszustandes bis in viele qualitätvolle Details. Als von überaus großer Bedeutung erweist sich dabei die hochwertige, sowohl wandfeste als auch bewegliche Innenausstattung (z.B. Möblierung der Diele)“.

„Wir begrüßen diesen Schritt“, so Karl Heinen aus dem BI Leitungsteam, der bereits in einer Artikelserie mehrfach die Wilhelmstraße 51 beschrieben und ihre Vorzüge herausgestrichen hat, und ergänzt: „Das baukulturelle Gut ist unser langfristiges, touristisches Kapital als historischer Wein- und Urlaubsort. Die Wilhelmstraße ist dabei das historische Foyer von Ahrweiler, das sollte auch unseren Stadtvätern am Herzen liegen“.

„Das war die Rettung zur rechten Zeit.“ so Markus Hartmann, Leitungsteam BI: „Wir würden uns freuen, wenn dieser Präzedenzfall unsere Stadt ermutigen würde, sich der Bewertung und Sichtweise der Denkmalpflege anzuschließen und sich beherzt für den Erhalt der historischen Bausubstanz einzusetzen. Ein adäquates Instrument hierfür wäre die Erweiterung der Erhaltungssatzung über die Stadtmauern hinaus für die gesamte Wilhelmstraße. Ein geschichtsträchtiges Stadtbild ist der Humus, auf dem der Tourismus blüht.“

Die große Vergangenheit der Wilhelmstraße als besseres Wohngebiet lässt sich trotz mancher Verluste und wenig einfühlsamer Bausünden noch gut ablesen. Die eine oder andere Villa weht den Zeitgeist um 1900 in die emsige Hauptverkehrsachse zwischen Ahrweiler und Bad Neuenahr.

Unter Wilhelmstraße 51 findet sich eine schmucke Villa von herausragender baukultureller Qualität und ein Schmuckstück des sogenannten Heimatstils. Sie ist ein Werk des bekannten Godesberger Architekten Peter Wald, sein bekanntestes Werk ist sicherlich die schlossartige Villa Deichmann in der „Mehlemer Aue“, die der dieses repräsentative Domizil 1911 für den Ahrweiler Steuerinspektor Jos. Diedrich entwarf.

Der sogenannte Heimatstil kommt sehr malerisch daher. Charakteristische Elemente sind Fachwerk und hohe, steile Dächer, üppige Dachlandschaften, Mansarden, Erker und Gauben. Im Inneren finden sich eine „Weinstube“ im offenen Treppenhaus, eine hübsch geschnitzte Holztreppe und viele Stuckelemente. „Das Faszinierende an der Wilhelmstraße 51 ist, dass sie insgesamt nahezu unverändert und unverfälscht blieb und noch heute einen ganz beliebten Villentyp wohlhabender Bauherren und damit auch ein Stück Lebensgefühl der Epoche dokumentiert“, schwärmt Karl Heinen von der BI. Die BI weiß heute das Haus in guten Händen und ist sich sicher, dass sie alsbald in ihrer ganzen Schönheit das Straßenbild bereichern wird. (Foto: privat)

Das historische Fachwerkhaus Auf dem Teich 2 im Stadtteil Ahrweiler wurde erhalten, damit auch ein Stück Stadtgeschichte und ein Stück Baukultur.

 

Das Haus Uhren Atelier Retterath Hauptstrasse 101 wurde erhalten,

damit auch ein Stück Stadtgeschichte und ein Stück Baukultur.

 

Das Edeka Poststrasse 22 wurde erhalten,

damit auch ein Stück Stadtgeschichte und ein Stück Baukultur.