Altbauten mit neuem Leben!

 

Hier listen wir einige Beispiele auf, wie Altbauten kreativ neues Leben eingehaucht werden kann. Während sich in offensichtlich in unserer Stadt unausrottbar die Meinung hält, Altbauten sind "aaler Driss" und Neubauten sind gut, besinnt man sich in anderen Städten des baukulturellen Erbes und erhält somit Geschichte und Charme.

 

Alle hier genannten Beispiele wurden vom Netzwerk regionale Baukultur unter Leitung von Michael Stojan zugesendet. Danke dafür!
Alle Beispiel benennen eine heutige Nutzung als Hotels. Sicherlich gibt es auch andere Umnutzungen. Wir werden die Angebotspalette erweitern.

 

 

 

Hotel Oderberger, Berlin-Prenzlauer Berg – Hotel in einem Stadtbad

 

 

 

1889 wurde das Gebäude konzipiert, um die schnell wachsende Stadtbevölkerung im Arbeiterviertel Prenzlauer Berg mit sanitären Anlagen zu versorgen. 1902 als „Volksbadeanstalt“ eröffnet, bot das Haus sowohl ein großes Schwimmbecken als auch einzelne Badewannen für’s „Sonntagsbad“ an – und das bis 1986.

 

Einer Bürgerinitiative ist zu verdanken, dass das imposante Gebäude danach erhalten blieb.

 

Seit 2012 begann die Sanierung und das Stadtbad Oderberger wurde als beliebte Event- und Kunst-Location genutzt, seit 2016 mit 4-Sterne-Hotel.

 

 

 

Der einzigartige Charme des Hauses wurde erhalten und mit modernen Elementen ergänzt. Elegant, puristisch und schick – und zugleich mit vielen Original-Elementen des Neo-Renaissance-Baus. Das trendige Restaurant beispielsweise befindet sich im ehemaligen Heizungsraum des Bades und imponiert mit einer tollen Aussicht.

 

 

 

Hotel Mövenpick, Berlin – Hotel in Siemens Repräsentanz

 

 

 

Das Gebäude im neoklassizistischen Stil ist Zeugnis der Berliner Wirtschaftgeschichte und hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Auf dem Grundstück gegenüber befand sich Anfang des 20. Jahrhunderts die Hinterhofwerkstatt von Werner Siemens und Hans Georg Halske – die Keimzelle des heutigen Weltkonzerns SIEMENS.

 

Während die Produktion bald vor die Tore Berlins zog, wurden zwischen 1914 und 1916 das heutige Hotel als Firmen-Repräsentanz des Unternehmens erbaut.

 

Bis 1995 wurde das Gebäude schließlich vom Finanzamt genutzt und stand danach leer.

 

Seit 2004 befindet sich hier das Mövenpick, Berlin.

 

Moderne trifft auf Historie, das spiegelt sich im ganzen Haus.

 

 

 

Hotel Altes Hafenamt, Hamburg – Hotel im Amt für Strom- und Hafenbau

 

 

 

Das ehemalige Amt für Strom und Hafenbau ist heute ein wohnliches Kapitänsdomizil. Das aufregende Ambiente vereint kreativ Original-Andenken von Seefahrern aus aller Welt mit historischen Gegenständen und modernen Details.

 

 

 

Hotel Soho Haus, Berlin – Hotel im Kaufhaus

 

 

 

1928/29 wurde das Haus im Stil der Neuen Sachlichkeit von den Architekten Georg Bauer und Siegfried Friedländer entworfen. Eröffnet wurde darin das siebenstöckige Kaufhaus Jonaß samt Dachterrasse – das erste Kreditwarenhaus der Stadt. 1937 wurde das Gebäude zum Bürohaus für die Reichsjugendführung der NSDAP umgebaut. Während des Zweiten Weltkriegs war es Hauptsitz der Organisation in Berlin. Das Gebäude wurde auch nach der Teilung der Stadt politisch genutzt: 1946 zog der Parteivorstand der SED ein. DDR-Präsident Wilhelm Pieck und DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl hatten ihre Diensträume im Gebäude. 1959 zog dann das Institut für Marxismus-Leninismus ein und die großzügigen Räume wurden als Parteiarchiv genutzt. Nach dem Fall der Berliner Mauer stand das prächtige Gebäude dann fast eine Dekade lang leer.

 

Im denkmalgeschützten Haus befindet sich seit 2010 das Soho-House, Berlin.

 

 

 

Hotel Tortue, Hamburg – Hotel greift französisches Erbe auf

 

 

 

Als Hamburg zwischen 1806 und 1814 ein Departement von Paris war, logierte in dem historischen Quartier kein geringerer als Napoléon. Er und die Seinen haben den Hamburgern nicht nur die Inspiration für das Franzbrötchen mitgebracht, nicht nur Chausseen, Bellevues und Palais, sondern auch eine Idee von jenem weltberühmten Savoir-vivre.

 

Ins Heute übersetzt handelt es sich dabei um die beglückende Lebenskunst sich niemals zu beeilen! Darauf versteht sich vor allem die Schildkröte – französisch la tortue.

 

 

 

Hotel Kaffeebörse – Hotel in historischer Börse

 

 

 

Die ehemalige Hamburger Kaffeebörse versetzte ihren Besucher*innen zurück in die Wirtschaftswelt der 1950er Jahre. In der historischen Speicherstadt gelegen, zeugen authentische Details in jedem Raum von der bedeutenden Geschichte Hamburgs als Drehkreuz des weltweiten Kaffeehandels.

 

Prunkstück ist der vielseitig nutzbare Auktionssaal, über dessen Flügeltüren drei Uhren mit den Zeiten der Kaffeebörsen New Yorks, Rios und Hamburgs ticken.

 

Das ehemalige Kontorhaus O 4-5 in der Speicherstadt, sowie die Kaffeebörse wurden von Architekt Werner Kallmorgen an Stelle zweier im Krieg zerstörter Speicher in den Jahren 1954-58 auf alten Fundamenten neu errichtet.

 

 

 

Kochs Hotel, Olpe –Stammhaus erweitert durch ein Wohnhaus von 1908

 

 

besteht aus zwei Häusern, dem Stammhaus mit Restaurant "Altes Olpe" und der Dependance "Im Roten" - ein Backsteinhaus mit Gründerzeitambiente - direkt nebenan.
2004: Umbau eines Wohnhauses zur Dependance „Im Roten“.

Aus dem Jahre 1908 stammt das Wohnhaus, welches zu einem Hotel (Bettenhaus) umgebaut wurde, weiterhin wurde das Gebäude um einen Aufzug und ein Foyer erweitert. Das ursprünglich gründerzeitliche Wohnhaus zeichnet sich durch die konsequente Instandsetzung der historischen Bauelemente aus. Dieses gilt auch für den Innenausbau der Zimmer. Die Anbauten, Eingangsbereich und Aufzug, wurden in einer zeitgerecht modernen Architektur als Kontrapunkt zum alten Gebäude gesetzt.